Das Haus von Moses hat eine einzigartige Geschichte. Es verdankt seinen Namen einem früheren Besitzer (wohnhaft von 1951 bis 1968), einem exzentrischen Kunstsammler und Künstler, der wegen seines Auftretens mit Stock und langem grauen Bart weithin als Moses bekannt war. Bis heute kursieren im Dorf zahlreiche Geschichten über Moses (die meisten davon sind urbane Legenden, um unartige Kinder auf Trab zu halten), z. B. dass sein Bett einem Sarg ähnelte und dass er nachts den Deckel schloss.
1968 verkaufte Moses das Haus an Frans und Catrien Brons, die Eltern eines der heutigen Eigentümer, die es als Ferienhaus für ihre junge Familie kauften. Das Dorf Ouren erschien damals wie das Ende der Welt: Es war im Winter von der Außenwelt abgeschnitten, hatte eine Schule und einen Pfarrer, aber keine öffentlichen Verkehrsmittel, es war wirklich eine vergessene Ecke Belgiens. Das Haus hatte drei Kohleöfen, einen Wasserhahn und begrenzte Stromzufuhr, aber keinen Gasanschluss, keinen Wasserkocher und keine Dusche und natürlich weder Telefon noch Fernsehen. In den Hauswänden waren noch Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg zu sehen.
Hat jemand „renovierungsbedürftig“ gesagt? Während sie die Ärmel hochkrempelten, führten Frans und Catrien Das Haus von Moses als offenes Haus. Sie empfingen Familie, Bekannte, Verwandte von Verwandten, Bekannte von Bekannten. Irgendjemand war immer dabei, etwas zu renovieren, zu reparieren und zu verbessern. Generationen von Kindern haben hier viele glückliche Sommer und Ferien verbracht und sich in der umliegenden Natur frei bewegt. Im Laufe der Jahre haben Frans und Catrien mit der großzügigen Hilfe von Freunden, Verwandten und Nachbarn das Haus innen und außen renoviert, repariert und neu gestaltet. Catrien, die von Beruf Kunstlehrerin ist, verstand es, Schichten bunter Tapeten aufzutragen, die die bröckeligen Putzwände buchstäblich zusammenhielten.
Im Laufe der Jahre hat Das Haus von Moses eine treue Fangemeinde gewonnen, die immer wieder mit ihren Kindern und Enkelkindern hierher kommt. Das Haus ist inzwischen eine offiziell geschützte Dorfsehenswürdigkeit im Weiler Ouren. Während die Gegend und das Dorf als schönes Ausflugsziel für Naturliebhaber an Beliebtheit gewonnen haben, ist das Haus ein wunderbar friedlicher und unprätentiöser Ort geblieben. Viele Familien haben hier ihr Leben gefeiert, Freundschaften wurden wiederbelebt, Lieben sind entstanden und erblüht, viele Geschichten wurden am Lagerfeuer ausgetauscht, manch hektisches Leben beruhigt, viele inspirierende Ideen geboren.